Integrierte Entwicklungsumgebung (IDE)

Was ist eine Integrierte Entwicklungsumgebung (IDE)?

Eine Integrierte Entwicklungsumgebung (IDE) ist ein Programm, um effizient Code zu schreiben und Applikationen zu entwickeln. Alle Tools stehen in einer IDE sofort und in einem zentralen Ort zur Verfügung. Andere Begriffe für IDE sind Softwareentwicklungsumgebung, Softwareproduktionsumgebung und Software Engineering Environment System.

Theoretisch kann auch ein Texteditor von Entwickler_innen verwendet werden, allerdings erleichtert eine IDE die Arbeit von Entwickler_innen massiv, indem sie die notwendigen Tools für die tägliche Arbeit bereitstellt. 

Eine IDE ist also wie ein Werkzeugkasten für eine_n Handwerker_in. In dem Werkzeugkasten befinden sich griffbereit alle Werkzeuge. Wie ein_e Handwerker_in, hat auch ein_e Entwickler_in alle notwendigen Werkzeuge in der IDE zur Verfügung. So kann schnell und effizient gearbeitet werden, ohne ständig nach dem richtigen Tool zu suchen.

Beispiel, wie eine IDE aussieht. Links sind installierte Erweiterungen zu sehen. Rechts u. a. der Editor mit dem darin enthaltenen Code. Beispiel, wie eine IDE aussieht. Links sind Erweiterungen zu sehen. Rechts der Editor mit dem darin enthaltenen Code.

Die Werkzeuge in einer IDE sind typischerweise folgende Tools:

  • Editor für den Code
    • Der Editor ist die Umgebung, die es ermöglicht, Code zu schreiben. Aber nicht nur das: In vielen IDEs erhalten Softwareentwickler_innen eine weitergehende Unterstützung, z. B. durch das Syntax-Highlighting, um sofort zu sehen, wo Fehler sind, oder durch die Autovervollständigung, um die Benutzereingabe zu ergänzen.
  • Debugger
    • Ein Debugger unterstützt beim Testen von dem Code. Er zeigt an, welcher Fehler und wo der Fehler im Code entstanden ist.
  • Compiler
    • Ein Compiler wandelt den Quellcode in eine Form um, die für den Computer ausführbar ist.

Einen guten Kurzüberblick über das Thema gibt “ColorCode” in seinem YouTube-Video: „What is an IDE? – Coding for Beginners

Arten von IDEs

Integrierte Entwicklungsumgebungen können in unterschiedliche Kategorien eingeordnet werden. 

Lokale IDEs

IDEs sind auf dem Laptop oder dem Rechner installiert. So wie typische andere Programme wie beispielsweise MS Office oder die Adobe Creative Suite auch lokal installiert werden können. Ist eine IDE lokal installiert, kann diese auf die individuellen Bedürfnisse angepasst werden.

Cloud-IDEs

Normalerweise werden IDEs eben lokal, also auf dem Laptop oder Rechner installiert. Es gibt auch die Möglichkeit, IDEs in der Cloud zu nutzen. Der Vorteil ist die Schnelligkeit, mit der gestartet werden kann. Die Software muss nicht mehr lokal installiert werden. Nachteile sind die ständig benötigte Internetverbindung und fehlende Anpassungsmöglichkeiten.

Die “erweiterte” Form einer IDE sind Remote Development Environments. Hier stehen alle Tools zur Verfügung, die in einer individuell eingerichteten, lokalen Entwicklungsumgebung genutzt werden können.

Mehr dazu:

Warum nutzen Softwareentwickler_innen IDEs?

#1 Erleichterung der Entwicklung

IDEs beinhalten viele Werkzeuge, die den Entwicklungsprozess vereinfachen. Wie bereits erwähnt, gehören dazu das Syntax-Highlighting, die Code-Vervollständigung und Debugging-Tools. Diese Werkzeuge können alle zentral in einem Programm (der IDE) verwendet werden.

#2 Steigerung der Effizienz und Produktivität

IDEs ermöglichen es, schneller zu arbeiten. Fehler im Code können beispielsweise automatisch markiert und können frühzeitig erkannt und behoben werden.

#3 Individualisierung

Entwickler_innen können IDEs oft individualisieren. Viele IDEs bieten Optionen wie Layout-Anpassungen, Editor-Einstellungen und die Hinzufügung von Plug-ins / Erweiterungen an. Oft ist es auch möglich, verschiedene Arbeitsumgebungen zu erstellen und zu speichern, die unterschiedliche Projekteinstellungen enthalten.

Welche IDE ist die beste?

Ohne weitere Details zur Programmiersprache und den benötigten Features ist es sehr schwer, die beste IDE zu identifizieren. Für die Auswahl können diese Punkte beachtet werden:

  • Programmiersprache: Überprüfung, ob die IDE die benötigte Programmiersprache unterstützt.
  • Integrierte Werkzeuge: Werden alle Werkzeuge bereitgestellt, die benötigt werden?
  • OS: Ist die IDE für das Betriebssystem geeignet?
  • Plugins: Gibt es die Möglichkeit, die IDE zu erweitern?
  • Auslastung: Wie viel Arbeitsspeicher benötigt die IDE?

Beispiele für IDEs

  • VSCode – eine sehr beliebte Open Source IDE.
  • Eclipse – starke im Bereich Java.
  • PyCharm – für Python optimiert.